27. April 2012

Wollüstig sein.

Ich möchte mit dir Liebe machen.
Manchmal ängstigen mich meine Gedanken. Nicht, dass ich den Beischlaf oder die Gedanken daran als etwas Verwerfliches ansehe, im Gegenteil. Vielmehr verwirren tut mich die Tatsache, dass mir wohl einige Wortschätze bis anhin verborgen geblieben sind.
Ich kenne wohl zwei Handvoll Wörter, die den Koitus in all seiner Schönheit be- und umschreiben. Aber es gibt mehr. Viel mehr.
Meine Jugendjahre habe ich wahrhaftig nicht damit verbracht, mit den wüstesten Wörter um mich zu schlagen. Und es hat mich auch nicht sonderlich gestört, dass ich meiner Mutter amigs nicht die bösesten Dinge an den Kopf geworfen habe. Von ihr lösen konnte ich mich trotzdem und entjungfert wurde ich auch.
Wenn ich nun aber auf die Synonymliste der Kopulation eingehe, lassen mich einige Fundstücke davon zweifeln, ob ich das mit dem Liebesakt richtig verstanden habe. Jedenfalls wurde bei mir noch nie ein Rohr verlegt. Ich wurde auch selten angedockt, durchgewemst wurde ich glaubs auch nicht. Eingezipfelt? Nein. Hineingeraucht? Halt. Nein! Reingehämmert. Nun bitte. Da rumms ich ja weg. Ehrewort. Da vergeht mir ja selbst bei diesem Wetter die Lust an der Lust.

18. April 2012

Monogam sein.

Eine Prärie-Wühlmaus bevorzugt stundenlangen Sex mit derselben Maus. Dagegen springt der Rocky-Mountains-Mäusemann von einer Maus zur nächsten und - wer hätte das gedacht - findet Quickies toll. Kurz und gut. Kurz ist nämlich auch das Rezeptoren-Gen der Rocky-Mountains-Wühlmaus. Ein längeres Treue-Gen besitzt die Prärie-Wühlmaus und ist deshalb sowas wie Monogam. Es entspricht demnach doch der Wahrheit, dass die Länge nicht nebensächlich ist. Jedenfalls in der Frage, ob Maus und Mensch treu sein können.
Es sind aber weniger die Gedanken um das Sexualverhalten von Wühlmäusen oder um die Länge von Genen und anderen Dingen, die mich gerade beschäftigen und meine Gedanken auf Trab halten. Es ist die Treue. Die allumfassende Treue. Körperlich und emotional. Die, die es eben so nicht gibt. Trotzdem bin ich treu. So grundsätzlich. Bis auf einen kleinen Ausrutscher. Doch der ist lange her und gehört in die Kategorie Unfall. Protagonisten waren bitz Tränen, ein Exfreund und eben ich. Bumm. Und es war deshalb schlimm, weil ich mich damals weder schuldig noch schlecht gefühlt habe. Jänu.
Moll, grundsätzlich gehe ich nicht fremd, denke beim Sex mit oder ohne Mann nicht an andere Männer als den Geliebten und bin diesbezüglich ehrlich. Von lüsternen Gedanken beim Anblick eines wunderbar erregenden Geschöpfes bin selbst ich nicht gefeit. Im Gegenzug irritiert mich aber der Gedanke, dass mein Partner dieselben Phantasien bei Damen im Zug oder hinter dem Schreibtisch hat. Ja, sie tun mir geradezu weh. Lassen mich so zweitranging fühlen. Dies natürlich nur, wenn ich davon Kenntnis habe. Was ich also nicht weiss, macht mich nicht...und so. Liegt die Lösung nahe und sollten diese Gedanken verschwiegen werden? Müsste man in diesem Punkt die grenzenlose Gedankenfreiheit walten lassen? Schlicht und einfach darauf vertrauen, dass Gedanken nicht an die Liebe herankommen können? Ja, sicher. Und doch, ich finde es bitz anstrengend. Und meine Gedanken gehen manchmal selbst wenn ich nichts weiss mit mir durch. In meinem nächsten Leben werde ich ne süsse kleine Rocky-Mountains-Wühlmaus. Bestimmt.

12. April 2012

Fein sein.

An diesem Whirlpool bin ich heute vorbeigegangen. Das heisst, ich musste kurz stehenbleiben und inne halten. Ich hätte mich da wirklich liebend gern reingesetzt. Vielleicht mit dem verknallten M. Und wir würden die Korken knallen lassen und unsere Segel hissen. Wär das fein. Vielleicht bitz realitätsfremd. Aber so waren wir damals eben.

4. April 2012

Gefeiert sein.

Ostern, Pfingsten, Auffahrt und wie sie alle heissen. Ich gestehe, dass ich jeweils sehr genau überlegen muss um mir die Geschehnisse dieser Tage in Erinnerung zu rufen. Hat wohl aber nichts mit meinem Agnostiker/Atheisten-Dasein zu tun. Sei's drum. Feiern tu ich trotzdem. Wie wohl 90% aller Atheisten auch. Ist auch gar kein Weltuntergang, denn Ostern ist, wenn es im und um den langen Gotthard einen langen Stau hat, der Benzinpreis steigt und sich viele Familien verkrachen (wegen ersterem in dieser Liste). Ebenfalls werden in einer Woche alle versprechen keine Schoggi mehr zu essen, ganz zu schweigen von den gelb dekorierten Brunch- und Mittagstischen, dem Getätsche und der Eiersucherei. Doch, mir gefällt Ostern.
Gottseidank. 

3. April 2012

Wortlos sein.


Worte.
Verletzen.
Verschleiern.
Worte.
Bringen alles durcheinander.
Geben den Gedanken Nahrung. Verdorbene Nahrung.
Worte.
Manchmal erlogen, manchmal fürchterlich gemein.
Und doch fehlen sie.
Manchmal.
Die Treffenden.
Die Ehrlichen.
Die Aufrichten.
Die Schönen.
Die, die einem das Gefühl geben, dass alles in Ordnung ist,
alles seinen Platz hat.
Worte.
Sind wunderschön.
In den richtigen Händen und Mündern.